Operationen bei Morbus Crohn
Morbus Crohn kann durch eine Operation nicht geheilt werden. In einigen Situationen kann jedoch ein operativer Eingriff infrage kommen.
Bei der Behandlung von Morbus Crohn wird versucht, Operationen möglichst zu vermeiden. Eine OP erfolgt bei Morbus Crohn also nur, wenn es keinen anderen Ausweg gibt. Wann das der Fall ist? Manchmal ist die Krankheit so aktiv, dass sie sich auch durch Medikamente nicht eindämmen lässt.
Ein weiterer Grund für eine Operation bei Morbus Crohn können Komplikationen wie Fisteln und Stenosen sein. Auch ein Stoma, also ein künstlicher Darmausgang, wird – vorübergehend oder dauerhaft – nur angelegt, wenn es keine andere therapeutische Möglichkeit gibt. In Notfällen kann eine OP bei Morbus Crohn ebenfalls unausweichlich sein, z. B. bei einem Darmverschluss oder Darmdurchbruch – das ist jedoch sehr selten.
Wann kann ein Stoma bei Morbus Crohn helfen?
Bei Morbus Crohn kann ein Stoma, also ein sogenannter künstlicher Darmausgang, in einigen Fällen zeitweise für eine Entlastung des Darms nach einer Darmoperation sorgen oder auch, wenn der Darm besonders stark entzündet ist. Das Stoma wird dann häufig nach drei bis 12 Monaten wieder zurückverlegt und der komplette Darm kann wie gewohnt wieder arbeiten.
Zudem können bei Morbus Crohn Fisteln, Abszesse oder eine besonders starke Entzündung von Teilen des Darms dazu führen, dass – wenn möglich vorübergehend – der Darm durch ein Stoma entlastet werden muss.
Quick Facts
- Bei einem Stoma wird ein Ende des Darms durch eine künstlich erzeugte Öffnung in der Bauchdecke nach außen verlegt.
- Der Stuhl wird dann nicht mehr über den After ausgeschieden, sondern über diesen neu geschaffenen Darmausgang.
- Zum Stoma gehört zudem ein Auffangbeutel, in dem der Stuhl gesammelt wird.
- Auch anderes Versorgungsmaterial gehört zu einem Stoma, etwa für die Pflege und um den Beutel zu befestigen.
Atreya R, Neumann H, Neurath MF. Update: chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Dtsch Med Wochenschr 2015; 140: 1762–1772.