Was sind CED?
CED steht für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind die häufigsten Vertreter von CED.
Beide Formen von CED haben gemeinsam, dass es zu einer chronischen Entzündung im Verdauungstrakt kommt, die zu ähnlichen Beschwerden, z. B. Bauchschmerzen oder Durchfall, führt. Typisch für CED ist auch, dass sie in Schüben kommen. Zeiten mit Beschwerden (Rezidiv) wechseln sich mit Phasen ab, in denen die Krankheit zur Ruhe kommt (Remission).
Je nachdem, welche CED vorliegt, können die genauen Beschwerden und Folgen unterschiedlich sein. Auch jede Krankheit an sich ist verschieden: Ausprägung der Entzündung, Häufigkeit von Schüben und mögliche Komplikationen. Daher wird auch für jeden Menschen mit CED eine individuelle Behandlung ausgewählt.
Quick Facts
- Es gibt Fälle von CED, bei denen es nicht möglich ist, eindeutig festzustellen, ob es sich um Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa handelt.
- Die CED wird dann Colitis indeterminata genannt.
CED führen zu einer Entzündung im Verdauungstrakt
Hauptmerkmal von CED ist eine Entzündung im Verdauungstrakt. Dadurch sind CED mit vielen tabuisierten Themen verbunden: ständiger, starker Durchfall, Blähungen, immer eine Toilette in Reichweite haben zu müssen. Offen damit umzugehen ist nicht immer einfach oder möglich.
Ständige Durchfälle, Schmerzen, Übelkeit oder Abgeschlagenheit – durch die Beschwerden können CED zudem zu einer großen Belastung werden und viele Lebensbereiche einschränken. Ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung aktiv, ist ein normaler Alltag häufig gar nicht möglich.
Es gibt nicht nur eine Ursache, die eine CED auslöst. Mehrere Faktoren müssen zusammenfallen – darunter z. B. eine erbliche Veranlagung oder bestimmte Umweltfaktoren. Aber: Niemand hat Schuld daran, wenn eine CED auftritt, und es gibt nichts, was sich vorher tun lässt, um das zu verhindern.
CED sind chronisch, aber behandelbar
Chronisch bedeutet, dass CED nicht geheilt werden können – aber es gibt heute in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Häufig begleiten chronisch-entzündliche Darmerkrankungen das ganze Leben. Durch den schubweisen Verlauf ist der Alltag mit CED jedoch nicht immer gleich. Was im Schub nicht möglich ist – hinsichtlich Arbeit, Freizeit, Familienleben –, kann in anderen Momenten wieder ganz normal sein. Die Folgen können also von Tag zu Tag verschieden sein. Man sieht es CED-Betroffenen auch nicht unbedingt an, wie es ihnen geht – das sollten vor allem die Menschen im persönlichen Umfeld wissen.
Es gibt unterschiedliche Medikamente, mit denen CED gut behandelt werden können. Damit der Alltag möglichst wenig von einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung eingeschränkt wird, ist eine wirksame und konsequente Therapie entscheidend.
Tipp: CED-Spezialist*in finden
Bei einer CED ist es wichtig, dass die Erkrankung möglichst schnell diagnostiziert und wirksam behandelt wird. Nur so lässt sich verhindern, dass der Darm mit der Zeit Schaden nimmt. Dafür solltest du dich an eine Ärztin bzw. einen Arzt wenden, die bzw. der sich auf CED spezialisiert hat. Gastroenterolog*innen sind auf Erkrankungen des Verdauungstrakts spezialisiert. Unter ihnen gibt es wiederum Spezialist*innen für CED, die alle notwendigen Untersuchungen machen und die passende Behandlung finden können.
Zeitz M, Schmidt HHJ, Bojarski C (Hrsg.). Harrisons Gastroenterologie und Hepatologie. Berlin: ABW Wissenschaftsverlag, 2011.